Deutscher Jiu Jitsu Bund

Am Samstag, dem 9. Juni 2018, fand der zweite Jiu Jitsu Danlehrgang in diesem Jahr im Dojo des Bushido Mülheim e. V. unter der Leitung von Dieter Mäß (8. Dan Jiu Jitsu) statt.
Der Deutsche Jiu Jitsu Bund bietet im Laufe eines jeden Jahres zahlreiche Lehrgänge an, die für die entsprechenden Gürtelgrade nicht nur formal Pflicht sind, sondern auch insgesamt eine unabdingbare Voraussetzung für die Weiterentwicklung des Jiu-Jitsuka darstellen. Die Themen waren: Gefahrensituationen "Angriffe an der Wand und Abwehren im Boden".
Nach einer kurzen Aufwärmphase wurde mit Fußtrittabwehren in der Bodenlage begonnen. Genau das Üben dieser besonderen Abwehrsituation ist sehr wichtig, denn dort enden oftmals Kämpfe, etwa durch Tritte gegen den Kopf oder durch solche gegen den Körper. Die Paare mussten wechselweise Fußtritte von der Seite so abwehren, dass der eigene Körper ständig geschützt war und gleichzeitig aus der "Deckung" heraus effektive Abwehren stattfinden konnten.
Hier ging es auch um psychologische Aspekte, nämlich darum, dass im Rahmen einer Übung für den Ernstfall alle unter Stress die Tritte routiniert abwehren und zielsicher die Gegenmaßnahmen durchführen konnten. In vielen Fällen findet man sich im Verlauf einer Auseinandersetzung am Boden wieder: Sei es, weil es der Angreifer darauf anlegt, sei es, weil man durch einen Treffer oder durch das Stolpern über Gegenstände zu Boden gegangen ist.
Hier zeigte Dieter Mäß (8. Dan Jiu Jitsu) verschiedene Verteidigungen gegen Würgeangriffe, Messerbedrohungen und Messerangriffe. Die Teilnehmer mussten bei ihren Abwehren alles vermeiden, wodurch der Angreifer die Oberhand erlangen konnte. Schnelles, konsequentes und kompromissloses Abwehren mit anschließender Übernahme der Kontrolle waren hierbei das Maß der Dinge.
Bei den anschließenden Abwehren an der Wand gegen Messer- und Würgeangriffe ging es um die Entwicklung von Kraft und Körpergefühl. Hier zahlte sich die Schnelligkeit und Erfahrung der anwesenden Danträger aus, da sie ihr Können voll einbringen konnten. Dieter Mäß zeigte bei den Abwehrtechniken an der Wand, wie man den aggressiven Gegner effektiv in kurzen und schnellen Abwehren unter Kontrolle bringt.
Nach dem anstrengenden, fordernden und wichtigen Danlehrgang, waren alle – auch angesichts der hohen Temperaturen – an ihre Grenzen gelangt. Doch das gehört eben auch dazu. Die Motivation und der Einsatz der Lehrgangsteilnehmer waren aber trotzdem sehr hoch, und als Ergebnis kann man festhalten, dass es allen sehr viel Freude gemacht hat, sodass jeder mit gefestigtem Alten und viel Neuen in der "Trainingstasche" nach Hause fahren konnte, um es auf der Matte im Heimdojo zu üben und weiterzugeben.
 

Text: Dieter Mäß
Bild: Bernd Kampmann