Deutscher Jiu Jitsu Bund

Kata ist der Fluss der Bewegung. Genau dieser Fluss ist durch die Auswirkungen der Pandemie vorübergehend ins Stocken geraten. Der Fluss der Bewegung in jeder Technik fußt immer auf den Gesetzmäßigkeiten der Physik.
Ob Schub, Zug, Drehung oder Atemi-Technik – jeglicher Einsatz von Körpern im Rahmen von Bewegungen und Bewegungsmustern ist an Physik gebunden. Zu Kata gehört die Harmonie von Form & Inhalt und weiter die von Oberkörper & Unterkörper.
Aber auch die von Tori & Uke. Für jede Kata und für jede Technik gilt grundsätzlich, dass man mit ihrer Verfeinerung unendlich viel Zeit verbringen kann, bis es irgendwann zu einem Zustand kommt, den man theoretisch als Perfektion bezeichnen könnte. Der Weg dahin ist der Weg, den wir gehen.
 

Es beginnt bei Lehrgängen immer mit der Überlegung, was ich mitbringe, wenn ich zum Lehrgang gehe. Die "Auflösung" dieser Fragestellung ist, dass man – vor allem im Bereich Kata III – schon eine Menge an Vorwissen, Haltung und intrinsischer Motivation mitbringt, was indirekt in Kata einfließen kann. Denn Kata baut auf Kata auf und weiter auf den Techniken, die wir auf dem zum Weg zur Erarbeitung von Kata erlernen und verinnerlichen. Kata ist Hochform. Darauf wies auch Josef Djakovic (Präsident DJJB/KID, 9. Dan Jiu Jitsu) am Samstag, den 5. Februar 2022, im Dojo des Bujindo Mülheim e.V. hin, als er die Anwesenden in einem ersten Schritt anleitete, die Techniken der Kata III neu zu erlernen oder zu festigen und an das anzuknüpfen, was lange Zeit Corona bedingt nicht gut geübt werden konnte.
Es folgten Übungen der Einzeltechniken rechts und links und die Schrittfolge. Man fand sich bald wieder ein… Zu guter Letzt ging es in das Laufen der Kata. Spätestens hier zeigte sich wieder, wie komplex und anspruchsvoll Kata ist. Hier wird nichts geschenkt und alles gefordert. Wer sich anstrengt, wird für seine Mühen belohnt werden, und zwar durch die Beherrschung von Kata!
 

So verwundert es dann auch nicht, dass die Anwesenden voller Begeisterung waren, wieder miteinander auf der Matte sein zu dürfen, üben und wieder spüren zu können, dass es auch mit Kata weitergeht, was sich auch in den hier genannten Äußerungen widerspiegelt:
"Die Arbeit an den vielen Feinheiten ist es, womit man sich konsequent befassen muss!" (Frank Reichelt)
"Nach so vielen vergeblichen Versuchen bekam ich den entscheidenden Hinweis zur richtigen Handhaltung: Dann klappt's auch mit dem Wurf!" (Sybille Steinmann)
"Ich habe die Kenntnis erlangt, dass die Pandemie erzwungene Trainingsabstinenz viele kleine Dinge und Feinheiten hat vergessen lassen. Umso erfreulicher ist es, jetzt wieder daran erinnert zu werden, diese wieder einzuüben und den Weg wieder klarer vor sich zu sehen. Schritt für Schritt zurück in die Normalität." (Andreas Dolny)
"Ich habe mitgenommen, dass wir uns glücklich schätzen können, wieder auf der Matte üben zu dürfen. Nichts ist selbstverständlich. Vor allem nicht der Lernzuwachs und der Erhalt des eigenen Wissens." (Volker Schwarz)

Vielen Dank für den Lehrgang an Josef Djakovic!
 

Text: Andreas Dolny & Volker Schwarz
Bilder: Frank Reichelt