Deutscher Jiu Jitsu Bund

Am Samstag, dem 18. Februar 2023, fand der erste Kyu-Lehrgang des Jahres im Namen des Deutschen Jiu Jitsu Bundes im Dojo des TSV Viktoria 1898 in Mülheim an der Ruhr statt.
Als Referent konnte Bernd Kampmann (7. Dan Jiu Jitsu) gewonnen werden. Das Thema des Lehrgangs lautete: Einfache Lösungen gegen alltägliche Angriffe / Übergriffe. Ziel des Lehrgangs sollte demnach sein, einfache "Werkzeuge" zu vermitteln, die sofort – und bei Bedarf – in diesem Kontext angewendet werden können.
Nach Aussagen der Teilnehmer sind die überwiegenden Übergriffe / Angriffe die Folgenden: Grenzüberschreitung durch zu große Nähe, Beleidigungen, Anpöbeln, Schubsen und Anfassen. Diese Thematik wurde unter der Anleitung von Bernd Kampmann in einem ersten theoretischen Teil problemorientiert behandelt. Genau zu diesen Übergriffen und Angriffen sind im alltäglichen Bereich nicht aufwendige, komplizierte Abwehrtechniken erforderlich, sondern kurze, einfache, rechtskonforme und angemessene Lösungen, die aus dem Repertoire des Jiu Jitsu im DJJB ausgekoppelt werden können.

 

Nach der Theorie kommt folglich die Praxis, und zwar in Form von Übungen der effektiven und realitätsnahen Techniken unter Einbindung von Schlagpolster und Handpratze. Als logische Folge wurden anschließend die bereits an der Handpratze geübten Techniken in die Trainingspraxis von Tori und Uke umgesetzt. Die jeweiligen Uke führten zum Beispiel die Angriffe bzw. Übergriffe Anpöbeln, Schubsen, Reversfassen aus und stellten Tori jeweils auf die Probe. Die einzelnen Techniken wurden dann unter Anleitung von Bernd geübt und vertieft.
Abschließend verlas Bernd noch eine lehrreiche Geschichte im Kontext von Kampfkunst und Kampfsport, die zum Nachdenken über die eigene Wahrnehmung – besonders in kritischen Lebenslagen – anregen sollte.

Fazit: Unser Jiu Jitsu ist auch in diesem Bereich äußerst vielseitig, wirkungsvoll, geeignet und spannend. Der innere und äußere Weg des Jiu Jitsu führt uns auch in die Randbereiche, in denen wir mit Übergriffen und Angriffen konfrontiert werden können und handeln müssen. Bei allem, was wir tun, ist aber immer das Verhältnismäßigkeitsprinzip zu wahren. Das bedeutet, dass wir uns mit legitimen (rechtskonformen), erforderlichen, geeigneten und angemessenen Formen der Selbstverteidigung und Selbstbehauptung beschäftigen müssen. Dieser Lehrgang hat auch in dieser Hinsicht einen wichtigen Beitrag geleistet.
Zu guter Letzt bleibt mir noch zu sagen, dass Jiu Jitsu und Budo uns lebenslang beschäftigen kann, und für mich persönlich ist der Weg noch lange nicht zu Ende …
Sportliche Grüße und bleibt neugierig! Euer Bernd.

 

Text: Bernd Kampmann
Fotos: Tanja Behning